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Erst "Schlaffies", dann "Stiere". Spiel gedreht!

Fortuna Biesdorf - SSC teutonia 1:3 (1:0)

"Sehr geil, Männer. Ich küsse alle eure Augen". So lief es zum Spielende über den Ticker aus der Ferne vom grippal schwer angeschlagenen Trainer Lilge, der einsam das Spiel mit Lebenserhaltungsmaßnahmen verfolgen musste. Mal wieder nichts für schwache Nerven. Ein Auswärtsspiel und wie bekannt: für uns ein Risikospiel und immer wieder eine Wundertüte! Weil: die Antriebe der Spieler laufen in der Regel auf "Eco-Modus". Politisch sicher gern gesehen, beim Sport aber fehl am Platz. So auch heute:     

Hervorragend sommerliches Fußballwetter in Biesdorf. Drumherum auch alles freundlich. Mit dieser Stimmung ging es ins Spielgeschehen. Teutonia übernahm sofort das Zepter bzw. den Ballbesitz. Erste Schüsse und Halbchancen, danach flachte die Offensivgefährlichkeit ab. Biesdorf um Kompacktheit und mit ihrer körperlich robusten Defensivabteilung auf verteidigen und Konterspiel eingestellt.

In der 13 . Minute dann so ein Ding, welches man sich immer wieder einfangen kann: ein Freistoß von Biesdorf aus dem Halbfeld in den 16er, Abstimmungsprobleme bei uns in der Defensive ...und drin ist das Ding. 1:0 für Biesdorf. Teutonia danach etwas unbeholfener und mehr "mit dem Schiri diskutierend". Wenig Intensität, geringe Körperspannung und bei der Laufleistung wie gesagt im "Eco-Modus". Ja, der Schiri. Fast jede Entscheidung schien diskussionswürdig. Überwiegend und inhaltlich auch berechtigt nach meiner Einschätzung. Aber: wir haben es anscheinend immer noch nicht gelernt. Ändern werden wir an der Entscheidung nichts. Es bleibt nur die Frage, wie sich unser Verhalten auf die nächsten Entscheidungen auswirkt. Leider sehr oft negativ. Die Lösung muss bei uns bzw. bei jedem selbst liegen. Auf die eigenen Stärken und die eigene Einsatzbereitschaft fokussieren. Dann gewinnt man auch Spiele mit einem 12ten Mann gegen sich. 

Halbzeit: die Ansprache war nicht schwer. Woran es lag, war klar. Menzel stellte eine ereignisreiche und intensive Trainingswoche in Aussicht. Vielleicht doch mal in den "Sport-Modus" wechseln? Schweißperlen waren zur Halbzeit nicht zu sehen und Sprit war noch genug im Tank. Denn: quatschen konnten sie alle noch genug.      

Der Schalter funktionierte. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff traf Dewitz zum 1:1, Uhl in der 64. Minute  per Elfmeter zur Führung und Ackerschewski in der 70. zum 1:3. Danach war Ruhe auf dem Platz. Biesdorf konnte und wollte nicht mehr. Teutonia schob sich 15 Minuten lang die Bälle in der Viererkette hin und her und riskierte nichts mehr.
25 Minuten im Sport-Modus reichten heute zum Glück aus. Nächste Woche gegen Marienfelde ganz sicher nicht!!! 

Erkenntnis: die Mannschaft braucht "Ansprache". Von selbst kommt oft wenig. Die Bedeutung vom "Club-Abend" und der Spaß in der Kabine stand im Vordergrund. Wie sagte Dewitz: "Reißt euch erstmal 90 Minuten den Hintern auf und danach könnte ihr euch belohnen und planen. Mit einem Sieg macht der Abend einfach mehr Spaß." Lobenswert fand ich auch das Coaching von Pasic. Heute verletzungsbedingt nur am Rande tätig, ansonsten aber der Verbalantreiber und Ordnungshüter. Er "sprach an". Im Gepäck sicher noch das tolle Spiel der 2. Männer am Vorabend gegen Spaki. Wer das miterlebte, der "fühlte" den Effekt der Antreibens, der Motivation, der Ansprache von außen. Diese Männer haben sich am Vorabend eine riesen Respekt aller durch ihren Einsatzwillen verdient. Und sooooo sollte es in jedem Team funktionieren. Auch bei uns. Also haut rein. Nur noch 4 Spieltage. Dann geht es für einige in den "Männerbereich".  Wie man dort besteht? Nicht so wie in unseren ersten 45 Minuten.          

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