Hertha 03 Zehlendorf II - SSC Teutonia 3:3 (2:1)
Eine faire Punkteteilung, wobei die beiden Torhüter und auch der Schiri entscheidend am Ausgang mitwirkten. Auf dem Feld lieferten sich die beiden Teams eine durchwachsende, engagierte und wie gesagt sehr faire Partie. Beide Mannschaften hatten ihre Torraumszenen mit guten Einschussmöglichkeiten. Spannend und angenehm anzuschauen. Das 1:0 für Zehlendorf entsprang aus einem leichtem Ballverlust im Mittelfeld - der Abschuss bei einem besserem Stellungsspiel auch haltbar. Teutonia machte zu diesem Zeitpunkt etwas mehr und erspielte sich gute Möglichkeiten. Einen Elfmeter nach Foulspiel an Basic hämmerte Krap sicher ins Netz. Der verdiente Ausgleich. Dann eine Szene, die im Nachgang lange und ausführlich diskutiert wurde und am Ende - durch eine Fair-Play-Geste geregelt wurde:
Eine Fußballalltagssituation und anscheinend wusste keiner auf Anhieb konkret und regeltechnisch Bescheid: unser Torwart fängt den Ball, geht bis zur 16-Meter-Linie, will diesen abschlagen, ein Gegner rennt zum Torwart und bedrängt ihn beim Abschlag, der Abschlag wird ausgeführt und fliegt zurück Richtung Tor, unser Torwart erwartet einen Abpfiff, der Stürmer nimmt den Ball und schiebt diesen zum 2:1 ein. Das Tor wurde gegeben mit der Begründung: der gegnerische Spieler stand außerhalb des 16ers. Diskussionen und Fragezeichen bis zur Halbzeit. Nun hatte dieser Schiri auch die Klasse, dass er seine Entscheidung regeltechnisch überprüfen wollte und vergewisserte sich in der Halbzeit mit einem Telefonat. Zu diesem Zeitpunkt waren sich die Zehlendorfer mit uns einig, dass dieser Treffer hätte niemals gegeben werden dürfen. Der Schiri erläuterte beiden Teams, dass er diesen Treffer nicht zurücknehmen darf/kann. Und nun entschieden die Zehlendorfer eigenständig, den Ball nach dem Anpfiff ins eigene Netz zu schießen. Eine sensationelle Fair-Play-Geste, zumal es bei uns ja auch um den Verbleib in der Landesliga geht.
Zur Aufklärung dieses Sachverhaltes: im Regelwerk steht hierzu nicht viel. Lediglich in den FIFA-Auslegungen findet man noch den Hinweis, dass der Torwart nicht unfair bedrängt werden darf. Dies gilt beispielsweise bei einem Eck- oder Freistoß. Auch darf der Torwart nicht daran gehindert werden, den Ball aus seinen Händen freizugeben, schließlich hat er dafür nur begrenzt Zeit.
Letzteres ist der Grund und ergibt die Logik bei den Regeln. Wenn der Torhüter den Ball fängt, dann gilt die 6-Sekunden-Regel, mit dem Ziel, das lästige Zeitschinden zu verhindern. Wenn jetzt durch einen Gegenspieler der Torhüter bedrängt wird und ihn am Abschlag behindert, dann drängt er diesen womöglich über die 6-Sekundenregel hinaus und demzufolge müsste der Schiri dann die 6-Sekundenregel pfeifen. Das ist nicht Sinn und Zweck dieser Regel. Deshalb: der Torhüter muss seine Abwürfe und Abschläge ungehindert durchführen können. Und: eine Regel zur Abgrenzung wo ein Gegenspieler stehen darf oder nicht (außerhalb/innerhalb des 16er), gibt es nicht. Also: immer Abstand lassen zum Torhüter, wenn dieser den Ball in den Händen hat. Ansonsten: indirekter Freistoß für die Ballbesitzmannschaft.
Weiter gings - recht ruhig. Sogar etwas eingeschüchtert und respektzollend von Teutonia. Zehlendorf machte zu diesem Zeitpunkt mehr, schaffte aber nicht den Führungstreffer. Dieser gelang Gerard mit einem gefordertem Fernschuss - auch hier erkannte das Trainerteam Rossa/Przybilla, das der gegnerische Torhüter Schwächen hat.
Hüben wie drüben: 10 Minuten vor Schluß dann der Ausgleichstreffer nach einem ebenfalls haltbarem Flachschuss. Am Ende wurde es nochmal brenzlig. Basic mit eine Kopfballchance, Zehlendorf nach einer Ecke ebenfalls - am Ende der Abpfiff mit einem gerechtem Remis.
Ich habe heute in unseren Reihen wieder eine Menge guter Fußballer mit Potenzial gesehen. Ich hoffe, dass der anstehende Weg in den Männerbereich von beiden Seiten - Spieler UND Verein - perspektivisch hochmotiviert begleitet wird.
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