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U15: Teutonen-Teenies am Zingster Teutonengrill

Abschlussfahrt 2019

 Teutonengrill? Da war doch was? Richtig. Adria, Rimini - der Teutonengrill - die ersten Spaghetti Bolognese und dann ein Gelato am Meer. Mit dem Käfer übern Brenner, Lieblingsurlaubsland der Wirtschaftswundergeneration. Lange vor Mallorca, lange ist es her. Im Jahre 2019 sahen wir den Teutonengrill woanders. An der Ostsee. In Zingst. Aus den Käfern wurden leistungsstarke Transportkarren, Gelato gibt es auch in Zingst, die Spaghetti haben wir mal weggelassen. Und die Italiener? Wir haben die „Echten“ gefunden – alle anderen kochen so und so nur „nach italienischer Art“. Ohne Geld, ohne Handys – aber auch ohne Limits in der Versorgung. Das waren die Aussichten für die fünftägige Abschlussfahrt nachZingst (Ostsee). Es klappte grandios:

Deshalb geht der erste und wichtigste Dank an die Kinder, die sich absolut vorbildlich verhielten. Ein tolles Team! Sooo planen wir gerne die nächste Reise.
Um solche Fahrten zu ermöglichen, müssen viele Rädchen ineinander greifen. Viel Zustimmung und Unterstützung ist notwendig. Der zweite Dank gilt den Eltern und den vielen „stillen Sponsoren“ - es waren einige!! Und natürlich dank auch an den Verein, der ebenfalls Zuschüsse beisteuerte. Ohne diese Zuwendungen hätte die „freizügige“ Verpflegung für die Kinder garantiert nicht geklappt. Ohne Verpflegungs-Limits ist euer zu tun. Ich denke, dass wir die Kids jederzeit ausreichend und gerecht sättigen konnten. „Marc Al Bundy“ verteilte jedenfalls reichlich aus seinem Strandkorb an bedürftige und anfragende Teutonen-Kinder. Sein Daumen und der Zeigefinger mussten am Dienstag mehrfach gepflastert werden.
Zu den Machern: viel Vorbereitung, viel Drumherum während der Reise und wenig Schlaf. Orga-Melle für die Reiseplanungen, Allgemeinmediziner Dr. Baris und Dr. Maria Mückenstich mit 24h-Diensten, Olli Walther von der Vogelweide auf dem Weg zum Superstar 2020 und Yasser – ja, der Kerl hat Stunden im Qualm ein Horde von Fresswütigen mit den feinsten Leckereien versorgt – und ging selbst hungrig nach Hause. Auweia! Und dann noch Marc Al Bundy – immer ein Auge auf alle gerichtet – der Reiseführer (nicht nur kulinarisch), der „spät ins Bettgeher“ aber auch das Tischtennis-As. Respekt an euch und vielen, vielen Dank. Keine Selbstverständlichkeit – das Lächeln der Kinder und ihre späteren Erinnerungen werden der Lohn sein, warum wir das machen. Also „win-win“, wie unser geliebter Co-Trainer-Kollege Stephan auf seiner letzten „offiziellen“ Fahrt feststellen würde.

Wer war denn alles dabei? 42 Personen haben wir an einem Tag gezählt!! Neben unserer Mannschaft schlossen sich einige Eltern, Großeltern und Geschwisterkinder mit an. Teutonia – der Familienverein – das wurde in diesem Tagen „gelebt“! Eine Besonderheit gab es dann doch im Personenkreis - es fasziniert mich immer wieder: Maxi! Seit längerer Zeit in England lebend – immer noch im Verein und Teammitglied – ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, mit dabei zu sein. Im Gepäck: Tanzmutter Bianca. Wahnsinn! Wir haben uns riesig gefreut und zum Glück habt ihr den Flieger ja gerade noch erreicht. Hier warte ich dann auf die Daten vom Flugpersonal. Meine Handynummer ist bekannt! Erledigt Maxi?

Unterkunft

Wohin mit einer Mannschaft, wenn es an die Ostsee gehen soll? Ein paar Regionen kennen wir bereits. Usedom - das war top, Binz auf Rügen – nicht unbedingt zu empfehlen, zu viel Tourismus und in der Jugendherberge eher unfreundlich. Und Zingst? 4 Sterne gibt es von mir und damit knapp hinter Usedom.
Einen fetten für das Personal. Total unproblematisch, kooperativ, hilfsbereit und immer freundlich. Einen zweiten Stern gibt es für das weitläufige Jugendherbergsgelände, den Dritten gebe ich dem Örtchen Zingst an sich: wunderschöne Häuschen und Appartements, immer mehr Sonne als an anderen Ostseestränden und ausreichend Angebote an Restauration sowie gute Einkaufsmöglichkeiten. Den vierten Stern vergebe ich für den Strand. Dahin will man ja in der Regel. Sauber, typisch ostseeschön und vor allem Strandkörbe, die i.d.R. NICHT abkassiert werden, 5-10 Minuten von der Herberge entfernt und gut erreichbar.
Verbesserungswürdig war die Situation in den Zimmern. Fast alles kleine Vierbettzimmer, die bei hohen Temperaturen für dicke Luft sorgten. Das bereitete dem einen oder anderen echte Schwierigkeiten. Lüften? Kaum möglich - abends geierten die Mücken auf ihre Mahlzeiten. Die Sanitäreinrichtungen waren ok, etwas mehr Duschen und Toiletten sollten es schon sein – wie in anderen Jugendgästehäusern. Die Herberge hat aber auch separate Bungalow-Apartments auf dem Gelände. Diese sollte man mitbuchen!

Nicht in die Bewertung sind die weiteren Gäste/Herbergsmitbewohner eingeflossen. Diese kann man sich ja nicht aussuchen. Mit Phönix Wildau war ich aber sehr zufrieden. Denen half man gerne weiter.... 

Verpflegung

Für die Stimmung einer Mannschaft ist das Essen das Wichtigste! Diese Philosophie wird in der Schifffahrt ganz groß geschrieben. Das habe ich aus meiner Dienstzeit bei der Marine sehr zu schätzen gelernt. Und es stimmt einfach! Viele Smutjes wurden über Bord geworfen, die Besten wurden zu Helden. Wenn ich mir einen Smut aussuchen könnte: Yasser natürlich...und nach seiner Ausbildung auch Blazo. Yassers Grillkünste haben wesentlich zur guten Stimmung beigetragen. Ein besonderer Dank nochmal an dich. Kein „hat nicht geschmeckt“ oder „ich habe noch Hunger“! Das gab es nicht. Zumindest habe ich nichts anderes gehört. Nach dem ordentlich ausgestatteten Frühstück in der Herberge ging es entweder an den Strand oder zu den Spielen. 2x Grill-Events, 2x Essen gehen und zwischendurch – was das Kinderherz begehrt. Der Crepes-Stand beendete nach unserer Abfahrt nicht ganz überraschend seine diesjährige Saison. Viel mehr kann man dazu nicht sagen. Außer: "Nach dem Essen soll man singen oder die den Smut umbringen". Wir sangen! Mit Altrocker Gitarren-Olli den „Popelsong“ und viele, viele andere alte und neue Lieder. Ein Wunschkonzert. Auch dir nochmal besten Dank.

Bite-Away im Dauereinsatz

Was es mittlerweile nicht alles gibt?! Nicht alles funktioniert. Aber von dem „Mückenstichbrandeisen“ – kurz bite Away – bin ich auch überzeugt. Maria und Baris haben unser Kids gebrandmarkt. Nicht mit ihren Initialen, keine Tattoos, nicht für die Ewigkeit. Was man an der Ostsee beachten muss und für diese Region auch typisch ist: gibt es einen Bodden im Hinterland, dann gibt es auch reichlich Mücken am Abend. Für die Kids: ein Bodden ist ein flaches, buchtartiges Gewässer im Hinterland zur Küste und leitet sich vom Wort „Boden“ ab, weil das Gewässer wie gesagt sehr flach ist. Mit einbrechender Dunkelheit plagten die Mücken wirklich schlimm. Bei unseren Allergikern entwickelten sich die Bisse schnell zu großflächigen Reaktionen. Bite-Away auf den Stich und etwas Creme – das Jucken lässt sofort nach! Ich war überrascht und werde die 25 Euro in das Gerät investieren. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung.

Berliner Luft reichte auch gegen oberklassige Ostseewinde. Und: Nico vs. Laura!

Mehr als 20 Vereine kontaktierte Chef-Coach Marc-Al Bundy im Vorfeld. Keiner in der Nähe von Zingst hatte Zeit oder die nötigen Spieler zusammen. Übrig blieben Warnemünde und Stralsund. Sonntag und Montag mussten wir folglich etwas länger reisen – in Mecklenburg „normal“ im Jugendfußball. Die Erwartungen waren nicht hoch. Die Jungs verprassten am Samstag ihre gesamte Energie mit Strandfußball und Wettläufen. Nicht nur 1-2 Stunden – fast den ganzen Tag. Das sollte auch so sein!
SV Warnemünde – ein Kreisligist, ein toller Gastgeber, eine tolle Sportanlage - am Ende fußballerisch doch zu schwach, um uns gefährlich werden zu können. 8:2 hieß es am Ende für die gegrillten Teutonen. Gut gespielt, wie immer souverän geleitet von Wurzy, 1,5 Stunden Heimreise nach Zingst und was dann? Strand natürlich……und essen.

Am Montag wartete ein anderes Kaliber auf uns: TSV 1860 Stralsund – 6ter der Verbandsliga Meck.-Pomm.. Gespielt wurde auf Rasen – auch das noch. Für dieses schwierige Spiel hatten wir eine Waffe im Koffer: Stephan! Sein letztes Spiel als Co-Trainer und mit absolutem Siegeswillen ausgestattet. Er leitete die Mannschaft und führte das Team dahin, was er anfangs mit uns meckernd nicht für möglich hielt. Denn: einige mächtige Kerle des 2004er Jahrgangs von Stralsund betraten den Rasen. Die Voraussetzungen waren alles andere als gut und Unmut machte sich bei ihm breit. In den ersten 15 Minuten überrannten Sie uns regelrecht, gewannen jeden Zweikampf, wir kamen gar nicht richtig ins Spiel. 3:0 lagen wir hinten. „Das wird zweistellig“, dachten wir anfangs. Nichts da. Und das war bewundernswert am Team. Sie fingen an sich zu wehren, gegenzuhalten, das Spiel in die Hand zunehmen. Die letzten Reise-Reserven wurden mobilisiert. In der zweiten Hälfte und bei Gleichverteilung 2005er vs. 2005er erspielten wir uns sogar mehr Chancen und deutlich mehr Spielanteile. 4:4 hieß es am Ende. Gerecht und etwas überraschend für Stralsund, wie man an den Gesichtern der Stralsunder erkennen konnte. Das war schon klasse.

Die ersten 15 Minuten! Was war da los? War es Laura? Die kompetente, 18-järhige und sehr hübsche Schiedsrichterin, die Wurzy einfach so ersetzen sollte? Den Jungs hat der Schiedsrichtertausch sichtlich gefallen. Es war aber auch die Frau, die Nico vom Spielfeldrand wegholte!!! Co-Trainer Nico, jede Szene kommentierend, geschimpft wie ein Rohrspatz und am Ende des Feldes verwiesen. Für solche Trainer gab es keine Akzeptanz in Stralsund! Schon gar nicht bei Laura. Soooo spricht man nicht mit einer Frau.
Und was macht der Kerl dann am Abend? Eine Frau ist weg – na und? Er schnappte sich Bianca und stolzierte mit ihr Hand in Hand über das Herbergsgelände. Unfassbar - wie er die Frauen verheizt.

 

Stephan: das war ein tolles, letztes Finalspiel – die Jungs für dich – mit Herz und Können.

Sportlich stand aber nicht nur der Fußballplatz im Fokus. Tischtennis in verschiedensten Spielvarianten, mit unterschiedlichsten Bällen, mit und ohne Kellen, Indoor sowie Outdoor – das hat vielen sehr viel Spaß gemacht und Talente – ja, die hab ich auch gesehen. Nur eine Bitte: lasst euch vom Trainerteam nicht ständig von der Platte fegen. Übt gerne noch ein wenig, am besten auf dem Fußboden. Dort werdet ihr die Platte hoffentlich öfter treffen. 
Gerne stehen wir für weitere Trainingseinheiten zur Verfügung.

 

Die Tage waren schön, aber auch anstrengend. Der Körper holte sich in den Tagen danach das, was er nicht bekommen hatte: Schlaf und Ruhe. Erst viel später werden wir die schönen Dinge in Erinnerung behalten. Kleine Qualen und kleine Streitereien untereinander werden vergessen sein. Letztendlich hat die Reise das gebracht, was sie sein sollte: eine Belohnung für die Kids für eine tolle Saison, eine Teambuildingmaßnahme für Jung und auch Alt, eine ungezwungene Reise ohne elektronisches Spielzeug, viel Abwechslung und mit vielen, vielen Lachern.

 

Wenn ihr Lust habt - gerne nächstes Jahr wieder. Wir hoffen, ihr seid wieder mit dabei.

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