Sportverletzungen & 1. Hilfe
Von Frank Brenner (DOSB-Sportphysiotherapeut und Osteopath, D.O.)
PECH-Regel
Zum Basiswissen eines jeden Kinder- und Jugendbetreuers, aber auch -trainers, ist die Kenntnis der sogenannten PECH-Regel unabdingbar, denn jeder hat die moralische und rechtliche Pflicht, zu helfen: §323c StGB nach dem Prinzip „Erkennen, Überlegen, Handeln".
Oberste Leitregel an das Herangehen an jegliche Verletzung ist immer, Ruhe zu bewahren und – wenn nötig – dem/der Spieler/in das Gefühl der Angst und des Alleinseins zu nehmen.
Die PECH-Regel ist wie folgt zu erläutern:
Pause:
Eistherapie (Kühlen):
Compression:
Hochlagern:
Häufigste Verletzungen im Kinder- und Jugendbereich
Nasenbluten
Die verschiedensten Ursachen können zu plötzlichem Nasenbluten führen. Der Betreuer sollte darauf achten, dass
Merke: Alte Regel „Kopf in den Nacken" ist strikt zu vermeiden.
Fußpilz
Gilt als sehr häufige und schnell übertragbare Krankheit (Verletzung), besonders bei Kindern und Jugendlichen, aufgrund der dort fehlenden Hygienekenntnisse. Bei den typischen Merkmalen des Fußpilzes ist sofortiges Handeln erforderlich:
Merke: Badeschuhe verhindern keinen Fußpilz, aber das Abtrocknen zwischen den Zehen und das Tragen von sauberen, trockenen Socken ist unbedingt anzuraten.
Schuss/Tritt in den Unterleib
Als unübersehbares Kennzeichen ist das reflexartig schmerzhaft gekrümmte Zusammensacken des Kindes auf den Boden und ein „schluchzendes" Weinen zu vernehmen.
Hierbei stehen in erster Linie
Merke: Alte Regel „Hochreißen, um Atmung zu regulieren" ist aufgrund der Gefahr von inneren Verletzungen unbedingt zu vermeiden.
Sonnenstich/Hitzschlag/Verbrennungen
Zu Sonnenstich kommt es, wenn der/die Spieler/in einer zu langen und direkten Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf und Nacken ausgesetzt ist.
Zu den Symptomen zählen
Zu Hitzschlag kommt es z.B. durch längeren Aufenthalt bei höheren Temperaturen oder langer Sonnenbestrahlung und/oder durch zu geringe Wärmeabgabe bei gleichzeitiger körperlicher Anstrengung und zu geringer Flüssigkeitsaufnahme. Zu den Symptomen zählen hier Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie rote, heiße, trockene Haut mit Puls- und Atemfrequenzsteigerung als auch Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Zur Verbrennung der Haut kommt es durch Hitze, chemische Einwirkung oder elektrischen Strom. Bei Gewebsschädigung durch heiße Flüssigkeit spricht man auch von Verbrühungen. Je größer der
verbrannte Hautanteil, desto bedrohlicher der Zustand. Bei 10-15% Hautoberfläche droht ein Volumenmangelschock, über 50% ist häufig tödlich.
Erstmaßnahmen bei hitzebedingten Notfällen:
Niemals Salben, Puder oder Spray verwenden!